To be or not to be - 2016
ist eine Arbeit zu Krieg, Gewalt und Verletzbarkeit.
So spiegeln sich in Senses Sonnenbrillen Soldaten und Kämpfende und werden jeweils in Schutt und Asche farbene Etuis gebettet.
Auf den beigelegten Reinigungstüchern der Brillen finden sich persönliche Gedanken fein leserlich notiert. In Momenten des Innehaltens bleiben die fiktiven Besitzer mit ihren Gedanken verletzbar und empfindsam.
Die aschefarbenen Etuis werden auf einem eigens gefertigten Regalobjekt präsentiert. Das Fundament des Regals bilden Werke zeitgenössischer AutorInnen aus literarischer, soziologischer, historischer und philosophischer Fachrichtung.
Die Texte auf den Reinigungstüchern sind in Auszügen dem lyrischen Werk von Michel Houellebecq und einem Roman von Jenny Erpenbeck entnommen.
Materialien: Holz, Metall, Leder, Kunststoff, Sand, Leim























To be or not to be?
Im Bühnenstück Hamlet entdeckt der Protagonist, dass er sich innerlich scheut vor einem entschlossenen Handeln. Trotz seiner Todessehnsucht und seinem Weltschmerz, bedingt durch seine Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen persönlichen und politischen Situation und dem Wunsch, einen geliebten Menschen zu rächen, hat er Angst vor dem Tod.
Bereits Shakespeares Werk von 1602 ist eine philosophische Abhandlung über den Sinn und Wert des menschlichen Lebens, welches letztendlich durch das Schicksal entschieden wird - „ …and the rest is silence!“
Hamlet, seine Familie, seine Mitstreiter und seine Widersacher sterben.
Macht, Gewalt und Liebe scheinen die Menschen zu begleiten - seit ewiger Zeit! 65 Millionen Menschen befinden sich im Jahr 2016 weltweit auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Gewalt und unendlichem Leid.

